Es geht Los!

Die erste Holzlieferung ist eingetroffen und sogleich in den Keller geschafft worden.

Bei den Rahmenbrettern habe ich mich für 15mm Pappelspeerholz entschieden, welches 100mm breit und 2500mm lang ist.

Die Standbeine hingegen werden aus gehobelten Fichtenholz mit den Maßen 54x54x2000mm gefertigt.

Zum Aklimatisieren an die Raumtemperatur, werden die Teile erstmal liegen gelassen.

Ein paar Tage später ging dann die Kreissäge in den Dauerlauf.

Da ich durch meinen Rahmenplan genau wusste, wie viele Bretter ich von welcher Länge brauche, konnten die Rahmenteile komplett fertig gesägt werden.

Nach zufällig exakt 100 Schnitten waren alle Bretter auf die passende Länge gekürzt. Die einzelnen Abschnitte, die im 45° Winkel angebracht werden müssen, bekamen anschließend noch mit der Kappsäge einen Gehrungsschnitt.

Die erste Stellprobe der langen Rahmenbretter offenbarte dann auch direkt eine Unebenheit im Boden, die leider nicht zu beseitigen war. Durch die variablen Stützfüße stellt diese aber kein Problem für den Bau dar.

Nach und nach werden die einzelnen Rahmenteile provisorisch aneinander gelegt und die Passgenauigkeit überprüft.

Ehrlich gesagt, zu meinem eigenem Erstaunen, ist alles auf den Milimeter genau gelungen. Die schwierigen Teile kommen aber noch.

 

An den Stellen, an denen sich ein Längs- mit dem Querrahmen kreuzt, habe ich nach sorgfältigem Ausmessen, die Bretter bis zur Hälfte eingeschnitten. 

Anschließend wurde der andere Teil in die Nut gesteckt und die Aussparrungen für das Gegenstück angezeichnet und ausgesägt.

Diese werden dann einfach ineinander geschoben, um eine stabile Verzahnung herzustellen.

 

Selbst ohne Leim und Schrauben ist das ganze Konstrukt schon sehr verwindungssteif.

Mit einem Winkelspanner wurden dann die beiden Teile im 90° Winkel ausgerichtet und verschraubt. 

Die Nut beider Bretter muss dabei zusammen exakt auf deren Breite abgestimmt sein (in meinem Fall also zweimal 50mm), damit am Ende eine absolut ebene Fläche entsteht.

 

Dabei auf jedenfall Senkkopfschrauben verwenden!

Die so entstehenden Rechtecke sind in ihrer Größe unterschiedlich.

Da ich keine Modulbauweise anstrebe, wird der Rahmen je nach Anforderung individuell angepasst.

Die Rechtecke haben jedoch in der Regel eine Form von 50x50cm, manchmal 40x50cm, oder auch 50x80cm.

Es kommt mir hier halt, neben der Stabilität, auch auf die Zugänglichkeit an.

Auf diesem Bild ist rechts unten die besondere Form für unter dem Berg mit der Burg zu erkennen.

Dort sollen später die kleinen Besucher (oder auch die großen Kinder ;)) hineinschauen und die Anlage zum Teil von innen betrachten können.

 

Diese besondere Form hat etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, die anderen Teile ließen sich jedoch zügig zusammensetzen.

Da manche Anlagenteile länger sind als die Rahmenbretter, kann die kreuzweise Verzahnung nicht überall angewendet werden.

Kopfstücke, also da wo die inneren Bretter enden, sind von außen einfach verschraubt worden.

Wenn der Rahmen verlängert werden musste, dann habe ich zusätzlich jeweils zwei Dübel angebracht und diese dann verleimt.

 

Im späteren Schritt werden diese "sensiblen" Stellen dann von verschiedenen Seiten mit den Standbeinen verstärkt, sodass dann auch wirklich keine Gefahr mehr besteht, dass diese Verbindungen sich unter Belastung nachträgich wieder lösen.

Als nächstes ist das Verbindungsstück zwischen Raum 1 und 3 dran, welches später den Kanalhafen tragen wird. Gerade am Durchgang wird es etwas eng und laut Plan sind es nur 56cm in der Breite.

Sieht nach Bauch einziehen aus, aber das Bild verfälscht es etwas. Man kommt dort noch bequem durch.

Was jetzt aber auf dem Bild endlich mal klar zu sehen ist, ist die Krümung der Wand.

Die 6,65m lange Anlagenkante auf der linken Seite ist 100%ig gerade ausgerichtet. Diese Wölbung besteht in der horizontalen wie vertikalen Richtung und machte die Planung des zur verfügung stehenden Platzes nicht einfacher. Erst nachdem ich alles mit Lasermessgeräten genau abgetastet hatte, konnten die finalen Maße für die Anlagenplanung festgelegt werden.

Auch in Raum 1 mit dem späteren Hauptbahnhof und Betriebswerk geht es gut voran. Die gesägten Teile mussten bisher noch nicht nachbearbeitet werden und sind sehr passgenau.

 

Das Raster beträgt hier zum größten Teil 50x50cm. Ausnahme bilden hier nur die Ecke mit der Zugangsluke (im Bild ganz oben) und die vorderen teils schräg liegenden Anlagenkanten.

Der Rahmen ist nun weitgehend fertiggestellt und bereit seine Standbeine zu bekommen.

Meine, in der Höhe verstellbaren Teleskop-Arbeitsböcke, werden auf die passende Arbeitshöhe eingestellt und dann mit dem ersten Teil des Rahmens an der endgültigen Position aufgestellt.

Erst jetzt bekomme ich langsam ein Gefühl, ob auch wirklich alles später erreichbar sein wird. Ich bin jedoch guter Dinge. ;)

Wie schon am Anfang geschrieben, werden die Standbeine aus 54x54mm dicken Fichtenholz gefertig.

Da der Boden, trotz größter Bemühungen, nicht ganz eben geworden ist, bekommen alle Standbeine höhenverstellbare Füße. Dies ermöglicht mir eine schnelle Massenanfertigung in verschiedenen Längen. Verschiedene Längen deswegen, weil die verschiedenen Abschnitte der Anlage nicht die gleiche Grundebene haben. Der Schattenbahnhof in Raum 1 liegt z.B. bei 670mm über Fußboden (ü.F.), in Raum 2 und 3 hingegen bei 630mm ü.F..

Der Überbau der Heizung erfordert sogar eine Höhe von 930mm ü.F. und muss ohne Schattenbahnhof auskommen.

 

Zuerst habe ich die Hölzer auf die passende Länge geschnitten.

Nach zwei Fehlversuchen, die Löcher für die Füße freihändig zu bohren, habe ich dann die Dübelhilfe genommen, mit denen ich schon den Rahmen verlängert hatte, und habe die Vertiefungen für die Einschlagmuttern etwas professioneller angefertigt.

Die meisten Beine bekamen dann einfache Nivellierfüße aus dem Möbelbau, welche sich um ca. 30mm in der Höhe verstellen lassen und mit einem Kunststoffsockel versehen sind. Der Kunststoffsockel sorgt noch mal für eine zusätzliche Geräuschdämmung.

 

Der bewegliche Teil in Raum 1 hingegen wird mit Lenkrollen unter den Beinen versehen.

Diese sind dreh- und feststellbar und haben eine Tragkraft von insgesamt 400kg.

Der verschiebbare Rahmen passt genau an die vorgesehene Stelle und lässt sich leicht in Position bringen.

Zur genauen Arretierung an immer der selben Stelle, werden beide Anlagenteile später mit Flügelschrauben versehen.

Die Elektrik wird dann über Steckkontakte miteinander verbunden.

Wichtig zu erwähnen ist noch, dass diese Lösung nur für den Anlagen-Bau/-Wartung gedacht ist und nicht bei einer Entgleisung im Schattenbahnhof hilft. 

Innerhalb von zwei Tagen werden dann alle bisher gefertigten Rahmenteile auf die Beine gestellt.

Jetzt sind die finalen Ausmaße der Anlage zu erkennen und es zeigt sich, dass ich zum Glück nicht zu wenig Platz zum "drumherumlaufen" gelassen habe. Alles ist noch bequem begehbar, obwohl an manchen Stellen sicherlich nicht zwei Leute gleichzeitig aneinander vorbei kommen.

Als letztes fertige ich dann noch das Verbindungsstück zwischen dem Hauptbahnhof in Raum 1 und dem Kanalhafen in Raum 2 an.

Dieses steht auf den langen Beinen und hat nur eine Ebene ohne versteckte Trassen.

Der im Bild entferntere Teil verläuft dann über der Heizung, der im Bild vordere Teil schliesst dann an die Klappbrücke an, welche mir den Zugang zur Wasseruhr, Telefonleitung etc. sichert.

Da diese Brücke eine Länge von über einem Meter haben wird und zudem auch noch über Eck verläuft, erfordert auch dieses wieder eine verzugsfreie Konstruktion.

Es wäre sehr ärgerlich, wenn z.B. zu dünnes Holz sich später durchbiegt. :(

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