Rahmenbau

Eine stabile Basis ist das A und O für eine Modelbahn, egal welcher Größe.

Da in der Regel mit Holz gearbeitet wird, und dieses auch von sich aus ganz gerne alleine arbeitet, muß eine verwindungssteife und möglichst verzugsfreie Konstruktion geschaffen werden.

Desweiteren ist darauf zu achten, dass immer jeder Punkt der Anlage auch am "Ende" zu erreichen ist. Die Eingreiftiefe (also die eigene Armlänge) bestimmt die Tiefe der Anlage, wenn nicht zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden. Diese können aus verschiebbaren Anlagenteilen auf Rollen bestehen, oder aus Wartungluken, sowie auch herausnehmbaren Teilabschnitten etc. pp..

Auch unter der Modellbahn sollte ein Zugriff jederzeit möglich sein, denn meistens entgleisen Züge an den stellen, wo man am schlechtesten dran kommt. Außerdem sollte von der Höhe 0, also der untersten Ebene, bis zum Boden noch genug Platz bleiben um bequem drunter arbeiten zu können.

 

Wie an dem Bild oben zu erkennen ist, gibt es bei meinem Projekt Weilü einige Bereiche die nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind (>100cm). Für diese Bereiche musste eine Lösung her, die ich Euch hier jetzt im einzelnen vorstellen möchte.

 

Im ersten Raum ist die Stadt mit dem Betriebswerk.

Die Anlagetiefe beträgt hier 130cm. Ich bin zwar groß, aber auf so eine Armlänge kommt wohl kaum jemand.

Meine Lösung für den Teil besteht aus einem Schnitt an der roten Linie.

Quasi der ganze linke Anlagenabschnitt wird als Modul gefertigt und bekommt Rollen zum hin- und herschieben.

 

Der Teil kann dann bis zu 60cm nach unten geschoben werden und oben entsteht genug Platz zum arbeiten.

 

Bei der Planung der Trennstellen ist drauf zu achten, dass keine Weichen in dem Bereich liegen.

Einfacher ist die Lösung in der rechten hinteren Ecke des Hauptbahnhofs.

Da dort auch im Untergrund keine Gleise verlegt werden, kann dort eine einfache Luke installiert werden.

Erkennbar an der roten Umrandung.

Sofern mein Bauchumfang nicht noch mehr zunimmt, ist dort genügend Platz um Entgleisungen zu beseitigen oder einfach mal durchzuputzen. :)

Viel Kopfzerbrechen hat mir dahin gegen der Übergang von Raum 1 zu 2 gemacht.

Dort ist zwar die Anlagentiefe nur sehr gering, jedoch gibt es dort eine andere Besonderheit.

In der unteren linken Ecke befinden sich die Anschlüsse für unser Haus, also Wasser Telefon etc..

Da ja gelegentlich mal der Wasserverbrauch abgelesen oder die Wasseruhr gewechselt werden muss, ist es zwingend notwendig dort den Zugang so einfach wie möglich zu halten.

Meine Idee sieht vor, dass die Anlage dort nur mit einem Brett verbunden wird, welches an der oberen Seite ein Kippgelenk bekommt und der ganze Oberbau nach unten weggekippt werden kann. Die Lösung ist eigentlich ganz simpel, muss allerdings auch mit allen Ausschmückungsdetails, wie z.B. der Oberleitung funktionieren.

Die Details zu der Umsetzung gibt es dann beim Anlagenbau.

Im 3.Raum gibt es nur an der Oberfläche größere Bereiche, die unter normalen Umständen sehr schwer oder gar nicht zu erreichen sind. Das obere linke Teilstück mit der Segmentdrehscheibe, dem Lokschupen und der Freiladerampe, sowie auch im rechten mittleren Bereich der Berg mit dem Aussichtsturm (beides Rot umrandet), werden auf Teleskopschienen befestigt und in die grüne Richtung ausziehbar sein. Wohlgemerkt nur die Oberfläche und nicht der ganze Anlagenteil. Diese beiden Bereiche sind gegenüber der restlichen Landschaft hoch genug, dass es dort keine Berührungspunkte geben sollte.

Und wo wir gerade bei hoch genug sind. Kommen wir nun zum letzten noch besonders zu beachtenden Abschnitt.

Die Burg und alles drumherum ist von allen Seiten gut erreichbar. Hier ist die Besonderheit eher im Inneren gelegen.

Der rot markierte Bereich wird für Kinder (und sich klein machende Erwachsene ;)) unter der Anlage erreichbar sein. Dort können dann die Züge beobachtet werden, wie sie sich aus dem Schattenbahnhof nach oben, bzw. dahin hinab schlängeln.

Es wird nicht so streng quadratisch sein wie im Bild rechts, die Fahrbahntrassen bestimmen da die Form des Einblicks. Es wird aber größer sein als die 50cmx50cm die das Quadrat abbildet.

So das waren die großen Fallstricke bei den Zugriffsmöglichkeiten. Wobei dem aufmerksamen Beobachter bestimmt noch die eine oder andere Ecke aufgefallen ist, die ich noch nicht beschrieben habe.

Es gibt noch mehr Bereiche die nicht ganz einfach zu erreichen sind. Dafür habe ich verschiedene Lösungen durchgespielt, von Haltegriffen an der Decke, über herunterklappbare Bretter an den Wänden bis hin zu bestimmten Bereichen, wo man die Anlage betreten kann. Da viele dieser Ideen mit der weiteren Planung des Ausbaus der Kellerräume kollidieren, habe ich mich für eine ganz andere Lösung entschieden. Diese werde ich dann bei der Anschaffung praktisch vorstellen.

Der Unterbau

Die Anlage wird mit der Spantenbauweise errichtet. Diese ineinander verschachtelten Bretter stehen auf einen Rahmen aus 15mm Pappelsperrholz. Dieser wiederum steht zum Teil auf Rollen, wie oben schon beschrieben, sowie auf in der Höhe einfach justierbaren Schraubfüßen.

Da diese Anlage weit weg ist von einer rechteckigen Form und eher dem Prinzip "Immer an der Wand lang." folgt, muß der Rahmen an jeder Stelle individuell angefertigt werden. 

 

Nachfolgend der Rahmenplan mit den Maßen der einzelnen Bretter, sowie der Bezeichnung derselben.

Bilder sagen in diesem Fall mehr als tausend Worte. 

 

Raum 1

Raum 2

Raum 3

Auf diesen Rahmen werden dann die Spanten gesetzt. Diese werden aus 8mm Pappelsperrholz gefertigt und beinhalten alle Durchführungen für die Fahrbahntrassen, sowohl die für Gleise, als auch die für Strassen.

Die Spanten brauchen in Wintrack nur eingezeichnet werden. Das Program errechnet dann alle Maße und es lässt sich ein Ausdruck mit den Umrissen machen. Diese brauchen dann nur auf die Holzplatten übertragen und ausgesägt werden. Wichtig dabei ist eine eindeutige Kennzeichnung jedes einzelnen Werkstücks und eine genaue Dokumentation, wo welches installiert werden soll.

Als Beispiel sei hier einmal gezeigt, wie so ein Querschnitt aussieht.

 

Dazu habe ich jetzt in Wintrack einfach eine eingezeichnete Spante angewählt. Es ist die 22 Mitte in Raum 3, im Bild Rot dargestellt.

 

Das Programm schaut sich dazu alle Höhenangaben des Geländes und auch die der Gleisdurchführungen an und berücksichtigt dabei auch das notwendige Lichtraumprofil der entsprechenden Baugröße.

Anhand dieser erstellten Zeichnung, kann dann ein präziser Zuschnitt erfolgen.

 

Auf dem Bild rechts sind ebenfalls auch die Längsspanten als senkrechte durchgehende Linien eingezeichnet. Diese werden dann über Kreuz verschraubt und geleimt.

 

Mit dieser Bausweise legt man sich schon bei der Planung fest, wie das Gelände und auch der Trassenverlauf später aussehen soll. Abweichungen vom Plan sind nur in Nuancen möglich. Umso schöner ist es, dass es mit modernen Mitteln, wie z.B. Wintrack, möglich ist, sich den Plan in 3D visualisieren zu lassen. Unstimmigkeiten können so schnell erkannt und behoben werden. Ein Video dazu habt Ihr sicherlich schon unter Anlagenplanung gesehen.

 

Bevor das Projekt Weilü mit dem Rahmenbau allerdings beginnen kann, gibt es vorher noch etwas zu erledigen!

Die Räumlichkeiten, die die Anlage beherbergen soll, müssen vorbereitet werden um dem Projekt eine optimale Umgebung zu bieten und eine passende Atmosphäre schaffen.

Meine Gedanken und Wünsche dazu, findet Ihr unter Kellerräume.

Druckversion | Sitemap
© Projekt Weilü Alle Inhalte dieser Internetseite, insbesondere (Bilder, Videos, etc.), sind urheberrechtlich geschützt ©. Das Urheberrecht liegt, soweit nicht anders gekennzeichnet, bei Thomas Weimer. Bitte fragen Sie mich, wenn Sie Inhalte dieses Internetangebotes verwenden möchten, unter der Adresse thomas@moba.digital. Wer unerlaubt Inhalte kopiert oder verändert, macht sich gemäß §106 ff. UrhG strafbar. Er muss außerdem mit Schadensersatzforderungen rechnen.